Daten-Garten 🡐 [ 003 ]

10 07 2025 15:07

Echte Zaunwinde (Calystegia sepium)

Die Echte Zaunwinde ist eine ausdauernde, stark wuchernde Kletterpflanze mit auffĂ€lligen trichterförmigen BlĂŒten. Sie wird hĂ€ufig als lĂ€stig empfunden, spielt jedoch ökologisch eine interessante Rolle als Bodenbedecker und Wildstauden-Nektarpflanze. Besonders spannend ist ihre FĂ€higkeit, durch unterirdische AuslĂ€ufer dichte BestĂ€nde zu bilden – das macht sie schwer kontrollierbar, aber auch bodenbindend.

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  • Lebensform: MehrjĂ€hrige, krautige Kletterpflanze mit Wurzel-AuslĂ€ufern
  • BlĂŒtezeit & BlĂŒtenmerkmale: Juni–September; große, weiße bis zartrosa, trichterförmige EinzelblĂŒten
  • BiodiversitĂ€tswert: Mittel – wertvoll fĂŒr Bienen, Hummeln und Falter
  • Lichtbedarf: Sonnig bis halbschattig
  • Feuchtigkeitsbedarf: Frisch bis feucht
  • Giftigkeit / Essbarkeit: Leicht giftig (bes. Wurzel & Samen)
  • InvasivitĂ€t: Hoch – neigt zu starker vegetativer Ausbreitung
  • Schutzstatus: Kein Schutz
  • Sukzessionsstadium: Pionierstadium

( 1 ) Systematik

Familie: Convolvulaceae (WindengewÀchse)

Gattung: Calystegia

Art: sepium

( 2 ) Herkunft & Kulturgeschichte

2.1 Geografische Herkunft: Europa, Nordafrika, Westasien

2.2 Herkunft der Sorte / ZĂŒchtung: Naturform

2.3 Verbreitung: Weit verbreitet in feuchten LebensrÀumen Europas

2.4 Biogeografische Region: Eurosibirisch

2.5 Endemisch / Kosmopolitisch: Kosmopolitisch (eingeschleppt auch in andere Kontinente)

2.6 Symbolik / kulturelle Bedeutung: Symbol fĂŒr Ausdauer und Umklammerung, oft negativ besetzt wegen DurchsetzungsstĂ€rke

( 3 ) Morphologische Eigenschaften

3.1 Lebensform / Pflanzentyp: Kletternde Staude

3.2 Wuchsform: Krautig, windend mit langen Ranken

3.3 Laubverhalten: SommergrĂŒn

3.4 BlĂŒtezeit & BlĂŒtenmerkmale: Juni–September; große, weiße bis zartrosa, trichterförmige EinzelblĂŒten

3.5 Fruchtstand: Kapselfrucht mit schwarzen Samen

3.6 Wurzeltyp: Tiefreichende Wurzel mit weitlÀufigem Rhizom (AuslÀuferbildner)

3.7 Blattmerkmale: Herz- bis pfeilförmige, wechselstÀndige BlÀtter mit glattem Rand

3.8 Rinde / Stammmerkmale: Krautig, hohl

3.9 Höhen-/Breitenwachstum: 1,5–3 m rankend; breite Ausdehnung durch Rhizome

( 4 ) Standort & AnsprĂŒche

4.1 Lichtbedarf: Sonnig bis halbschattig

4.2 Bodenart: Feuchte, nÀhrstoffreiche Lehmböden bevorzugt

4.3 pH-Toleranz: Breit – bevorzugt neutral bis leicht basisch

4.4 Feuchtigkeitsbedarf: Frisch bis feucht

4.5 NĂ€hrstoffbedarf: Hoch

4.6 WinterhĂ€rte / Klimazone: Z5–6, sehr winterhart

4.7 Wind-/SalzvertrÀglichkeit: Windfest, kaum salztolerant

4.8 SchattenvertrÀglichkeit (jung): Mittel

( 5 ) Ökologische Funktion & Bewertung

5.1 InvasivitĂ€t: Hoch – neigt zu starker vegetativer Ausbreitung

5.2 Ökologische Funktion: Bodenstabilisierend, Pionierpflanze in gestörten FlĂ€chen

5.3 Schutzstatus: Kein Schutz

5.4 BiodiversitĂ€tswert: Mittel – wertvoll fĂŒr Bienen, Hummeln und Falter

5.5 Tierinteraktionen: Bienen und Falter, einzelne Blattlausarten

( 6 ) Nutzung & Gartenrelevanz

6.1 Nutzungstyp: Naturgarten, WildstaudenflĂ€che, ökologische BöschungsbegrĂŒnung

6.2 Giftigkeit / Essbarkeit: Leicht giftig (bes. Wurzel & Samen)

6.3 Kultur- oder Wildform: Wildform

6.4 Pflegeaufwand: Hoch, wegen Ausbreitungsdrang

6.5 SchnittvertrĂ€glichkeit: VertrĂ€gt RĂŒckschnitt gut

6.6 Vermehrung: Vegetativ sehr stark ĂŒber WurzelauslĂ€ufer

6.7 Kombinationsmöglichkeiten: Schwierig wegen Dominanz – ggf. robustere Hochstauden wie Goldrute oder Königskerze

( 7 ) ZusÀtzliche ökologische Eigenschaften

7.1 Störungsresistenz: Hoch

7.2 RegenerationsfĂ€higkeit: Sehr hoch – aus kleinsten WurzelstĂŒcken

7.3 Keimverhalten / Samenbanktyp: Dunkelkeimer; langlebige Samenbank

7.4 Verbreitungsstrategien: Autochorie + vegetative Rhizomausbreitung

7.5 Vegetative Ausbreitung: Sehr stark ĂŒber Rhizome

7.6 Nitrophilie: Hoch

7.7 Mykorrhiza: Möglich, wenig erforscht

7.8 Trockenheitsanpassung: Gering – bevorzugt feuchte Standorte

7.9 Konkurrenzverhalten: Sehr hoch – verdrĂ€ngt schwĂ€chere Pflanzen

7.10 Einfluss auf Bodenentwicklung: Positiv in Bezug auf Stabilisierung, negativ bei Artenvielfalt in kleineren GĂ€rten